06.12.2018
Ostsee-Zeitung am 6. Dez. 2018
Würdigung des Ehrenamtes: Der Freundeskreis Popkultur in Bad Sülze ist durch die Regionale Netzstelle Nachhaltigskeitsstrategien (RENN) mit dem Qualitätssiegel „Projekt Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet worden. Konkret wurde damit die Initiative „ Kulturinseln “ gewürdigt, die 2017 in der Salzstadt gestartet wurde und in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfand. „Das ist eine tolle Anerkennung“, freute sich Initiator Uwe Bobsin , Vorsitzender Popkultur-Vereins. Der mit 1000 Euro dotierte Preis sei eine Würdigung des Engagements, die ländliche Region zu beleben.
30 Kinder und Jugendliche aus Bad Sülze und dem Umland hatten in diesem Jahr an dem Projekt Kulturinseln teilgenommen. „Die Teilnehmer sollen ihre Heimat mit ihrem ganz eigenen Blick entdecken“, sagt Uwe Bobsin . Rostock , Tribsees und Torgelow waren in diesem Jahr die Kulturinseln . Im Mittelpunkt stand das Medium Film, genauer gesagt die Möglichkeit, die moderne Geräte heutzutage bieten. Sämtliche Kurzfilme, die die Teilnehmer erstellt haben, sind mit Unterstützung von Experten aus den Bereichen Kunst und Kultur am Smartphone entstanden. So besuchte eine Gruppe beispielsweise ein Seniorenheim in Rostock . Aus den Erzählungen der Bewohner wurden kreative Kurzgeschichten. Eine andere Gruppe verband eine biblische Fluchtszene mit der aktuellen Fluchtthematik. In Torgelow beschäftigten sich die Teilnehmer mit dem Alltag in einer Plattenbausiedlung.
„Es ist äußerst bemerkenswert, was aus der Mitte des ländlichen Raumes realisiert werden kann“, sagte Sabine Krüger von der RENN.nord, die in den fünf norddeutschen Bundesländern aktiv ist. In diesem Gebiet hatten sich 116 Projekte für den Preis beworben, davon aus Mecklenburg-Vorpommern 34. Das Projekt „Kulturinseln“ ist eines von drei ausgezeichneten Projekten MVs.
In den meisten Fällen würden unter dem Stichwort Nachhaltigkeit ökologische Projekte ausgezeichnet. „Deshalb ist es bemerkenswert, dass ein Kulturprojekt von der Jury ausgewählt wurde“, so Krüger . Zu dieser Jury gehört unter anderem Marlehn Thieme , Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates.
Und die „ Kulturinseln “ erreichen ihr Ziel. „Die Kinder haben sich in der Gemeinschaft positiv entwickelt, zeigen ganz andere Seiten, sind selbstbewusster geworden. Wir haben wirklich etwas erreicht“, sagt Uwe Bobsin . Außerdem trage das Projekt zur Identifikation mit der Heimat bei, soll dazu animieren, im ländlichen Raum zu bleiben. „Die Teilnehmer haben Orte entdeckt, die sie ohne das Projekt nicht entdeckt hätten.“ Und das vor allem 2017, als die Kinder und Jugendlichen ihre Heimatdörfer erkundeten.
Auch im kommenden Jahr wird es laut Uwe Bobsin wieder Kulturinseln geben. Die Finanzierung sei gesichert. Dann werden wieder die Heimatorte der Kinder und Jugendlichen Schwerpunkt des Projektes sein.
Quelle: OZ
Das ist RENN.nord
Das Netzwerk für Nachhaltigkeit aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, RENN.nord, vernetzt Akteure in den norddeutschen Bundesländern, um neue Impulse für mehr Nachhaltigkeit zu setzen. Die Ideen, Kompetenzen und Konzepte engagierter Personen und Einrichtungen sollen zusammengeführt werden.
RENN.nord ist eine von vier Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeit in Deutschland, die der Rat für nachhaltige Entwicklung (RNE) auf Bitten der Bundesregierung ins Leben gerufen hat.
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